Brrr… Es wird langsam aber sicher kalt. Wenigstens nachts und vorher am Abend, gehen die Temperaturen schon deutlich runter und werden einstellig. Was gibt es da passenderes, als seine Heizkörper mit smarten Thermostaten auszustatten. Einer der Bewerber und einer der erfolgreichsten und bekanntesten ist Tado°. Mit der X-Serie haben sie nun neue Eisen im Feuer und wollen euch helfen, Energie und damit Geld zu sparen.
Auf dem Markt gibt es viele verschiedene Hersteller und Systeme für Heizkörperthermostate. Die sind eh erstmal nur dann für euch interessant, wenn eure Heizungen direkt am Heizkörper gesteuert werden. Für die anderen gibt es aber auch ein smartes Bedienteil. Darum geht es heute aber nicht.
Inhaltsverzeichnis
ToggleEinstieg ins Smart Home Heizen
Wir hier haben klassische Heizungen und teils sehr klassische Thermostate. Bisher wurden die über normale Thermostate und ein AVM Gerät gesteuert. Es gab zwischenzeitlich ein „unsmartes“, aber elektrisches Gerät, aber das lag schon länger wieder in der Schublade. So kann ich direkt und hier bereits diese Geräte schnell mit dem Tado° X vergleichen. Ganz klassisch müsst ihr natürlich komplett selber regeln und das immer von „vor Ort“. Gleiches gilt für das rein elektrische, auch wenn hier dann unter Einbezug von Uhrzeit und Datum bereits rudimentär „smart“ vorausgedacht und geplant werden kann.
Smarter war dann natürlich das AVM Fritz Gerät. Erfüllt alles auch seinen Zweck, außerdem waren ja eh Fritz!Boxen mit DECT am Start, zum Reinschnuppern war das doch gut. Allerdings werden die Teile zwar in einer App angezeigt und rudimentär gesteuert, doch findet die Programmierung über eine lokale Webseite statt (im Fritz!Box Menu). Das beschränkt sich dann auch fast wieder nur auf Datum und Uhrzeit. Ein bisschen mehr geht dann noch, außerdem lassen sich Thermometer in anderen Fritz Geräten verwenden, aber so richtig umfangreich ist das nicht.
Tado ° X
Kommen wir nun aber zum Tado° X. Die Geräte funken über WLAN und Thread. Außerdem auch untereinander. Ihr braucht also nicht überall WLAN oder mehrere Bridges. Jedes Gerät fungiert selber wieder als Repeater. Ihr solltet also keine Probleme mit der Reichweite haben. Der Akku soll bis zu 2 Jahre halten, aber mit Ende der Heizperiode hängt ihr die Dinger einfach alle an ein USB-C Ladegerät eurer Wahl und nach knapp 2 Stunden ist die Wartung erledigt. Macht euch da ruhig eine Erinnerung für ins Smartphone.
Laden über USB-C, abnehmbare Akkus
Kommen wir hier direkt zu einem Vorteil und Nachteil. Die Akkus sind nicht fest verbaut, sondern abdrehbar und so überall zu laden. Aber es sind eben herstellereigene Akkus und keine Batterien/AA-Akkus. Das wäre noch einfacher gewesen, aber ich schätze die Lebensdauer der kleinen weißen Scheiben auf Jahre.
Installation ist denkbar einfach
Die Installation der Tado° X Reihe ist genial einfach. So packt man zuerst die Tado° Bridge X aus und steckt sie in eine beliebige Steckdose. Ach installiert doch schon mal die Tado° App. Allerdings meldet sich jetzt sowieso euer Smartphone. Wie bei BT-Headphones funken die Tado° Geräte direkt los und bieten in Reichweite befindlichen Geräten die Anmeldung an. Dann sucht ihr euch aus, ob ihr über Google Home oder Tado° die Geräte hinzufügen möchte. Im Background (bzw. nicht mal im Hintergrund), wird aber eh der Matter-Google Home Prozess gestartet. So landen eure Geräte nach Scannen eines mitgelieferten QR Code direkt in Home und der Tado° App. Das gilt dann auch für die Thermostate. Man wird dann auf dem Smartphone noch durch die Installation geführt, allerdings hatte ich das schon erledigt.
Alte Thermostate werden idR einfach abgeschraubt und die Neuen drauf. Das passt eigentlich bei fast allen sofort, bei uns gab es schon eine Besonderheit. Wussten wir aber schon von den anderen Geräten vorher. Das Thermostat ging irgendwie von 1 bis 7 und nichts passte. Wir kauften dann erst einen Plastik-Adapter und dann einen nicht viel teureren aus Metall. Damit ist dann natürlich auch Tado° kompatibel. Außerdem werden euch Adapter mitgeliefert und der passende war hier auch dabei.
Den Akku an der Unterseite des Geräte drehend lösen und die ganzen Folien entfernen. Akku wieder rein und los geht es. Ihr könnt die Displayausrichtung einstellen und natürlich die Sprache. Habt ihr das alles schon gemacht, meckert die Tado° App aber auch nicht. Das hat man schon schlimmer erlebt. Am Gerät selber seid ihr dann fertig. Die Ausrichtung des Displays bestimmt ihr einfach beim Festschrauben.
MATTER ist an Board
Durch die Kompatibilität mit MATTER sind die Tado° X bestens für die Zukunft gerüstet. Mit MATTER könnt ihr einfach alle MATTER-Geräte aller Hersteller untereinander nutzen und steuern. Also auch über Home Kit oder Google Home und Alexa. Da ich aber noch nicht so smart unterwegs bin, was sollte ich da mit was steuern. Jetzt außer Sprachsteuerung. Konzentriere ich mich daher auf die Tado° App.
Tado° App
Die Tado° App ist in Kacheln und daher sehr übersichtlich ausgebaut. Jeder in der App erstellte Raum erhält erstmal seine Kachel. In dieser sieht man anhand der Farbe und Symbolen den Status der Geräte/Räume. Weitere Punkte sind dann Raumluft-Komfort, Home Geofencing, Energy IQ und Care & Protect.
Raumluft-Komfort gibt euch eine Übersicht, wie das Klima in den entsprechenden Räumen gerade ist. Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden über das Gerät bestimmt und anhand von erkannten oder eben nicht erfolgten Fensteröffnungen wird das aktuelle Raumklima geschätzt und eine Empfehlung gegeben.
Über Home-Geofencing aktiviert oder deaktiviert ihr den Abwesenheitsmodus. Oder stellt diesen auf Automatik.
Energy IQ erstellt eine Heizübersicht. Hier wird aufgeschlüsselt, wie hoch eure Heizkosten aktuell etwa sind und wie hoch der Verbrauch. Ihr könnt euch außerdem Heizkosten simulieren lassen und mögliche Ersparnisse ansehen. Zur Erhöhung der Genauigkeit könnt ihr Daten zur vorangegangen Heizperiode erfassen.
Über Care&Protect wird eurer Heizungssystem überwacht und Auffälligkeiten gemeldet.
Zur schnellen Bedienung könnt ihr das Heizen über eine Schaltfläche komplett beenden oder auch alle Heizungen auf Maximum drehen. Ganz unten wechselt man dann in Einstellungen. Über Räume und Geräte zeigt euch die App eben diese an. So könnt ihr Geräte und auch Räume umbenennen. Neue Räume lassen sich nur über die Geräte anlegen. So könnt ihr bei den Geräten eben einstellen, in welchem Raum diese sich befinden und im Zweifel einen neuen Raum eintragen.
Der Punkt Zuhause-Daten ist in soweit wichtig, dass die Tado° App über KI auch Wetterdaten in die Steuerung einfließen lässt. Dazu muss sie aber wissen, wo die Geräte verbaut sind. Für Geofencing wird die Adresse auch benötigt.
Unter Personen könnt ihr den Rest der Familie einladen, damit nicht alle Heizungen ausgehen, wenn ihr das Haus verlasst.
Stromtarif kann ohne Tado° Stromtarif natürlich einfach ignoriert werden.
Viele der weiteren Punkte informieren nur. Auto-Assist ist eben an oder nicht (ohne Abo), Wetteranpassung läuft, Raumluft-Komfort ebenso. Die verbleibenden Punkte sind selbsterklärend, am wichtigsten aber ist eh der „Intelligente Zeitplan“. Nach Räumen getrennt bestimmt ihr einfach, was wann geschehen soll. Am Beispiel unseres Schlafzimmer ist einfach wunderbar zu sehen, wie ein Smartes Thermostat helfen kann. Wir haben kleine Kinder, die eben tagsüber noch hier und da mal schlafen. Wir wissen etwa wann und konnten so ganz einfach einstellen, dass zu bestimmten Zeiten, bestimmte Temperaturen erzielt werden sollen. Zwischendurch fährt die Heizung aber wieder runter.
Ach ja, kleine Kinder (oder auch große, die keine Kontrolle über eine Heizung haben sollten. Ihr könnt in der App für jedes Thermostat getrennt eine Kindersicherung aktivieren. Die Geräte können dann erstmal nur noch aus der App gesteuert werden, oder man folgt den Anweisungen am Gerät. Das würde ich so noch deaktivierbar machen und die Steuerung gerne komplett sperren wollen!
Zeitintervalle selten so easy programmiert
Das Einrichten von diesen Zeitintervallen ist super einfach. Man wählt einfach aus, von wann bis wann welche Temperatur herrschen soll. Die App sortiert das dann entsprechend aus. Ihr könnt also auch einfach mitten rein einen neuen Bereich einstellen. Die App macht das schon. Damit das dann aber nicht nun 7x gemacht werden muss, könnt ihr z. B. den Montag über das kleine Kopieren-Symbol kopieren und dann unter den anderen Tagen über das Einfügen-Symbol einfügen. Oben rechts geht das dann sogar auch für Räume. Könnt also Schlafzimmer aufs Wohnzimmer kopieren. Genial einfach und ohne Anleitung auszuführen.
Praktisch ist dann noch die Fenster Auf Erkennung. Die könnt ihr aktiveren oder eben nicht. Außerdem manuell für X-Minuten auslösen. Im Versuch erkannten die Geräte aber auch nur gekippte Fenster ohne Probleme.
Probleme gab es überhaupt keine. Kann man auch nicht gebrauchen beim Smart Home. Die Heizungen liefen so wie wir wollten und brauchten. Was mit den Ersparnissen ist, wird man dann am Ende der Heizperiode sehen und auch ob alles weiterhin so reibungslos lief.
Komplettes Erlebnis nur mit Abo
Was für viele nicht sehr reibungslos laufen wird, ist das benötigte Abo – Auto Assist. Für 4€ im Monat bzw. 30€ im Jahr könnt bekommt ihr die meisten Komfortfunktionen aktiviert. Fenster Offen? Heizung geht aber nur aus, wenn ihr das bestätigt. Im Abo wird das automatisiert übernommen. Gleiches gilt fürs Geofencing. Ihr könnt auch im Basis-Paket festlegen wo ihr wohnt und ab welcher Entfernung die Funktion greifen soll. Doch geht auch hier die Heizung nicht automatisch in den Away-Mode, sondern informiert euch nur. Einstellen könnt ihr das dann manuell.
Ich glaube als letztes bleibt dann noch Energy-IQ. Diese Funktion gibt es überhaupt nur im Abo. Ob ihr die braucht, müsst ihr dann wissen. Auch ob ihr die anderen Funktionen im Automatik-Mode braucht. Wir haben das Abo zu Testzwecken freigeschaltet bekommen und werden es dann aber auch verlängern. Der Mehrwert ist es uns wert.
Das ist auch der Grund warum ich von „knauserig“ nun zu „wertig“ wechseln werde. Die restlichen Heizungen werden noch ausgestattet und dann läuft das alles. Die Verarbeitung der Geräte alleine ist schon eine Sache für sich. Ich empfinde sie als wesentlich kleiner, als teils andere Geräte. Der Stil ist wunderbar schlicht und nicht überladen. So gibt es ja nur das Touch Display und ein Drehrad. Fertig. Durch die Tado° App und Google Home funktioniert alles einfach Out of the Box. Klar geht das auch günstiger, aber dann muss ich hier basteln und Raspi und was es alles braucht. Oder die Geräte sind nicht so komfortabel wie von AVM.
Was kostet sowas?
Mit 99€ je Thermostat, 370 € im Viererpack und nochmal knapp 70 € fürs Gateway X schlägt das Tado° System schon eine Kerbe ins Budget. Jeder muss hier für sich entscheiden, ob das preislich passt. Nach dem Test jetzt, bin ich überzeugt und baue aus. Die restlichen Heizungen folgen nun. Und das Timing könnte nicht besser sein.
Fazit
Tado° liefert ein Rundumsorglos-Paket was Heizen angeht. Die Ersparnis wird sich zeigen, aber alleine durch „Heizung vergessen auszumachen“ ist locker einiges aufgelaufen. Das hat nun ein Ende. Die App lässt sich super einfach und intuitiv bedienen. Das Einrichten ist nicht zuletzt dank Matter und QR Codes nun einfacher als je zuvor. An jeder Ecke wird einem im Zweifel unter die Arme gegriffen und kurz erklärt, was da nun vor sich geht oder wozu die Funktion ist.