Monster Jam Showdown, entwickelt und veröffentlicht von Milestone, erschien am 29. August 2024 für mehrere Plattformen, darunter PS5, Xbox Series X|S, PC, PS4 und Nintendo Switch. Wir hatten die Gelegenheit, die PC-Version zu testen und tief in die Welt der Monstertrucks einzutauchen. Das Spiel bringt die berühmten Monster Jam Trucks, bekannt aus den spektakulären Live-Shows, direkt in dein Wohnzimmer. Doch wie gut kann ein Rennspiel sein, das sich auf riesige Trucks und waghalsige Stunts konzentriert? Wir haben uns die Zeit genommen, das Spiel in allen Facetten zu durchleuchten.
Freundlicherweise wurde uns für diese Review ein Muster zur Verfügung gestellt, was aber keinen Einfluss auf unsere ehrliche Meinung hat.
Grafik und Design: Schwere Trucks in strahlendem Glanz
Eines der auffälligsten Merkmale von Monster Jam Showdown ist zweifellos die grafische Umsetzung. Die Monstertrucks sehen großartig aus und stechen mit ihren Details und individuellen Designs hervor. Besonders die Unreal Engine 5 sorgt dafür, dass jedes Modell bis ins kleinste Detail überzeugt. Ob der ikonische Grave Digger oder der wilde El Toro, die Trucks sind beeindruckend in Szene gesetzt. Auch die Umgebungen bieten eine angenehme visuelle Abwechslung, von verschneiten Landschaften bis hin zu felsigen Wüsten, was dem Spiel eine gewisse Tiefe verleiht.
Trotz dieser optischen Pracht fehlt es der Umgebung jedoch oft an Interaktion. Die Strecken wirken zwar abwechslungsreich, doch abgesehen von Wettereffekten wie Schneestürmen bleibt vieles an der Peripherie statisch. Man wünscht sich mehr Dynamik in den Rennen, da die prachtvolle Optik letztlich nicht ausreicht, um das Gameplay allein zu tragen.
Fahrphysik: Zwischen schwerfälligen Giganten und chaotischer Steuerung
Die Steuerung der Trucks ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits wird das Gewicht der Monstertrucks durch die Fahrphysik gut vermittelt. Besonders cool ist es, dass man die Vorder- und Hinterreifen separat steuern kann, was die Kontrolle über die Trucks präziser macht und in Kurvenfahrten für ein besonderes Fahrgefühl sorgt. Andererseits wirkt die Steuerung oft schwerfällig und unpräzise, was in hitzigen Rennmomenten für Frust sorgen kann.
Besonders die Kollisionen fallen negativ auf. Die Physik fühlt sich inkonsistent an, was bedeutet, dass man selbst bei hoher Geschwindigkeit kaum eine Wirkung auf gegnerische Trucks hat, während der eigene Truck oft unkontrollierbar durch die Luft geschleudert wird. Das macht die Rennen manchmal zu einem chaotischen Erlebnis, bei dem Glück eine größere Rolle spielt als fahrerisches Können. Hier hätte eine feinere Abstimmung Wunder bewirkt.
Spielmodi: Vielfalt, die nicht immer überzeugt
Monster Jam Showdown bietet eine Vielzahl an Spielmodi, darunter klassische Rennen, Freestyle-Stunts und Kopf-an-Kopf-Wettkämpfe. Besonders die Freestyle- und Stunt-Modi bieten viel Raum für Kreativität, da man eine Vielzahl von Tricks ausführen kann, um hohe Punktzahlen zu erzielen. Hier glänzt das Spiel, da die Steuerung der Stunts – obwohl gewöhnungsbedürftig – durchaus Spaß macht. Doch wie bei den Rennen fehlt es manchmal an der nötigen Präzision, um wirklich zu glänzen.
Die KI in den Rennen enttäuscht allerdings. Gegnerische Trucks fahren oft stur auf ihren vorgegebenen Bahnen, was den Wettkampfcharakter erheblich schmälert. Man vermisst die Spannung, die man von einem solchen Spiel erwarten würde, da die KI wenig auf das eigene Verhalten reagiert. Gerade bei einem Spiel, das von der Dynamik großer Trucks lebt, hätte man sich aggressivere und intelligentere Gegner gewünscht.
Freischalten von Trucks: Ein mühsamer Grind
Das Freischalten neuer Trucks ist ein integraler Bestandteil von Monster Jam Showdown, doch der Prozess ist unnötig mühsam gestaltet. Man muss viele Herausforderungen und Rennen wiederholen, um neue Trucks zu erhalten. Während die Vielfalt der Trucks beeindruckend ist, fühlt sich der Prozess oft repetitiv und langwierig an. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn der Fortschritt organischer und weniger schleppend gestaltet worden wäre, um den Spielspaß aufrechtzuerhalten.
Technische Aspekte: Glanz und Schatten
Technisch gesehen gibt es Höhen und Tiefen. Während das Spiel auf moderner Hardware wie der PS5 und leistungsstarken PCs gut aussieht, gibt es Berichte über Performance-Probleme auf älteren Plattformen. Auch kleinere Bugs und Glitches trüben das Erlebnis gelegentlich, etwa wenn Trucks plötzlich in der Umgebung stecken bleiben oder die Steuerung unerwartet reagiert. Diese Probleme treten zwar nicht häufig auf, sind aber in einem Arcade-Rennspiel besonders ärgerlich, da sie den Spielfluss unterbrechen können.
Multiplayer und Wiederspielwert: Spaß mit Freunden, aber beschränkt
Im Multiplayer-Modus entfaltet Monster Jam Showdown sein Potenzial besser. Mit Freunden macht es wesentlich mehr Spaß, Rennen zu fahren oder Stunts zu vollführen, da menschliche Gegner weit weniger berechenbar sind als die KI. Der Split-Screen-Modus funktioniert gut und sorgt für spannende Duelle auf der Couch. Auch der Online-Modus bietet Abwechslung, jedoch fehlen Langzeitmotivationen wie Ranglisten oder Herausforderungen, die über einfache Rennen hinausgehen.
Fazit: Großartige Trucks, aber schwerfälliges Gameplay
Monster Jam Showdown ist eine gemischte Erfahrung. Fans der Monster Jam-Reihe werden sich über die detailgetreuen Trucks und die chaotischen Stunts freuen. Das Spiel bietet jede Menge visuelles Spektakel und einige spannende Momente, vor allem in den Freestyle-Modi. Allerdings leidet das Spiel unter inkonsistenter Fahrphysik, einer schwachen KI und einem repetitiven Fortschrittssystem. Für Monstertruck-Fans bietet das Spiel genug Unterhaltung, doch für Spieler, die nach einem tiefgründigen Rennspiel suchen, könnte es eine Enttäuschung sein.
