Lies Beneath ist ein actionreiches Einzelspieler-Survival-Horror-Spiel, das von Oculus Studios veröffentlicht und von Drifter Entertainment entwickelt wurde, dem gleichen Team welches hinter Robo Recall: Unplugged auf der Quest steckt. Ob mit Lies Beneath wieder ein gutes Spiel abgeliefert wurde, erfahrt ihr im Test.
Zum Testen haben wir vom Entwickler einen Key für die Oculus Quest bekommen.
Alleine ist der Horror am schlimmsten
Auf der Oculus Quest gibt es bisher noch nicht allzu viele Einzelspieler Titel, welche sich stark auf Story konzentrieren. Zumeist sind viele Titel sehr einfach gestrickt oder auf Mehrspieler ausgelegt. Lies Beneath versucht einen anderen Weg zu gehen, ein Horror-Spiel, welches nur einen Einzelspieler bietet mit einer interessanten Story. Lies Beneath erzählt die Geschichte einer jungen Frau mit Namen Mae. Welche bei einem Besuch ihrer Familie in einer kleinen Stadt in Alaska in einen Autounfall gerät. Sie fährt mit ihrem Vater in einem Auto, als eine mysteriöse Gestalt vor das Fahrzeug tritt, weswegen sie von der Straße abkommen und einen Unfall bauen. Nachdem wir wieder zu uns kommen, ist unser Vater verschwunden, lediglich eine Blutspur gibt einen Hinweis darauf, wo er hin sein könnte. Die Story baut sich langsam auf mit vielen Twists, am Anfang ist alles noch sehr verworren. Besonders schön ist der Erzählstil gestaltet, statt Zwischensequenzen, blättern wir durch Comics, welche ansehnlich animiert sind und uns die Story näher bringen.
Sin City trifft auf Mad World
Das ganze Spiel ist Grafisch im Comic Stil gehalten und versprüht einen gewissen Film-Noir Charme. Am besten lässt sich die Optik sowie Atmosphäre aus einer Mischung von Sin City und Mad World von der Wii beschreiben. Leicht Surreal aber künstlerisch umgesetzt. Weitere Einflüsse lassen sich aus dem alten Brawler Comix Zone spüren, so erscheinen Story-Relevante Texte in Panels oder Soundeffekte werden im typischen Comicstil mit einem großen „Crack“ Schriftzug dargestellt. Auch wenn alles sehr Comichaft aussieht, so ist die Angst, die man während des Spielens verspürt mehr als Real. Denn die Umgebungsgeräusche sowie Musik wirken immer bedrohlich. Bei jedem Geräusch dreht man sich sofort um und erwartet das schlimmste. Seinen übrigen Teil tragen die immer wieder auftauchenden roten Augen, welche alsbald auch wieder verschwinden. Bei jedem Schritt fühlt man sich beobachtet und erwartet den nächsten Jumpscare. Doch genau diese halten sich im Rahmen, vielmehr ist es die ganze Atmosphäre, welche einem mehr einen Schauer über den Rücken jagt.
Das legendäre Feuerzeug
Ein wichtiger Begleiter in Lies Beneath ist unser Feuerzeug, zum einen weist es uns mit seiner Flamme den Weg, zum anderen können wir dunkle Bereiche ausleuchten. Letzteres funktioniert leider aufgrund der Grafik-Limitierungen der Oculus Quest nur begrenzt. Dies ist aber unter anderem wieder dem beklemmenden Gefühl in der Dunkelheit zuträglich. Weitere Grafik-Schwächen offenbaren sich auch bei den eingeblendeten Schrift Panels, zum Teil kann es hier zum Flimmern kommen oder sie werden nicht korrekt dargestellt. Alles kein Beinbruch, aber ein wenig trübt es den Spielspaß. Gerade die Anfänge des Spiels sind noch nicht allzu eindrucksvoll gestaltet, eine langweilig gestaltete Schneelandschaft erwartet uns. Lediglich die bedrohliche Soundkulisse mag uns begeistern. Im Laufe der 20 Kapitel, werden die Umgebungen abwechslungsreicher und optisch ansprechender.
Vor was hast du Angst?
Obwohl wir in Lies Beneath auf einige Waffen zurückgreifen können, fühlt man sich doch oftmals Bedroht. Nicht unbedingt von den Gegnern, denn diese könnten wir zur Strecke bringen. Es ist das Ungewisse, die Geräusche hinter uns, was uns ein beklemmendes Gefühl gibt. Hier wurde eine perfekte Mischung gefunden, dass man eigentlich nicht Hilflos ist, aber doch oft genug dieses Gefühl verspürt. Lediglich bei größeren Gegner Typen müssen wir versuchen zu Entkommen, ein Kampf ist hier nicht ratsam. Da hilft nur noch Beine in die Hand nehmen und seine Haut retten. Einzig die Sterbe-Animationen der Gegner sieht manchmal nicht sehr spektakulär aus. Hier hätte man noch ein wenig mehr Herzblut investieren können.
Lies Beneath weiß einen zu schocken, vielleicht nicht wie ein Layers of Fear oder Paranormal Activity. Doch gerade der Grafikstil gepaart mit der Atmosphäre haben ihren eigenen Reiz und sprühen eine gewisse Bedrohlichkeit aus. Mit 6-8 Spielstunden sowie einer ansprechenden Story, wird hier den Quest Besitzern auch endlich mal etwas anderes abseits der Casual Games geboten. Lies Beneath ist bei weitem nicht der System Seller, jedoch stimmt das Gesamtpaket, jeder Horror-Shooter Fan kann hier bedenkenlos zuschlagen.
Komfort: In Sachen Komfort ist alles geboten, Teleportieren, Snap-Turn oder Free Locomotion. Alles ist individuell einstellbar, somit dürften Spieler die Probleme mit Motion Sickness haben, genug Möglichkeiten haben das Spielerlebniss ihren Bedürfnissen anpassen zu können.
Seit 31. März für Oculus Quest und am 14. April für Oculus Rift (S) erhältlich, Cross-Buy wird unterstützt.