Green Hell ist ein intensives Survival-Spiel, das von Creepy Jar entwickelt und veröffentlicht wurde. Ursprünglich 2019 für den PC erschienen, hat es im Laufe der Zeit auch seinen Weg auf andere Plattformen wie die PlayStation 4 & 5, Xbox One und Nintendo Switch gefunden. Zum Testen hatte ich die PlayStation 5-Version in den Händen, die die Leistung und Grafik des Spiels besonders hervorhebt. Green Hell setzt den Spieler in die Rolle von Jake Higgins, einem Forscher, der in den gefährlichen Tiefen des Amazonas-Dschungels nicht nur ums Überleben kämpfen muss, sondern auch nach seiner verschwundenen Frau Mia sucht. Das Spiel kombiniert eine packende Story mit klassischen Survival-Mechaniken und bietet eine einzigartige und oft brutale Spielerfahrung.
Freundlicherweise wurde uns für diese Review ein Muster zur Verfügung gestellt, was aber keinen Einfluss auf unsere ehrliche Meinung hat.
Inhaltsverzeichnis
ToggleDie grausame Schönheit des Dschungels
Eine der größten Stärken von Green Hell ist seine beeindruckende Darstellung des Amazonas-Dschungels. Die dichte Vegetation, die von überwältigenden Wasserfällen bis hin zu klaustrophobischen, überwucherten Pfaden reicht, schafft eine extrem immersive Atmosphäre. Man spürt förmlich die Feuchtigkeit und die Unberechenbarkeit der Natur. Jede Ecke des Dschungels birgt neue Gefahren, sei es durch die Tierwelt oder durch die schiere Naturgewalt. Die Soundkulisse trägt ebenfalls zur Immersion bei, da die realistischen Geräusche von Vögeln, Tieren und dem Rascheln der Blätter eine konstante Bedrohung suggerieren. Obwohl die Welt wunderschön ist, erinnert sie den Spieler immer daran, dass sie auch unerbittlich ist. Die Grafik der PS5-Version unterstreicht dies durch detailreiche Umgebungen und flüssige Animationen.
Der Überlebenskampf: Härter als erwartet
Green Hell ist in erster Linie ein Survival-Spiel, und es macht von Anfang an klar, dass das Überleben im Dschungel kein Spaziergang ist. Anders als in vielen anderen Spielen des Genres bekommt man hier nichts geschenkt. Das Spiel beginnt ohne große Hilfestellungen, und der Spieler muss selbst herausfinden, welche Pflanzen essbar sind, welche Tiere gefährlich sind und wie man eine einfache Unterkunft baut. Dieses Trial-and-Error-Prinzip kann frustrierend sein, aber es erzeugt auch ein starkes Gefühl der Belohnung, wenn man es schließlich schafft. Besonders gelungen ist das System zur Selbstuntersuchung, bei dem man den eigenen Körper nach Verletzungen oder Parasiten absuchen muss. Wer nicht aufpasst, kann schnell an Infektionen oder anderen Krankheiten sterben. Dieser realistische Ansatz verstärkt die Spannung enorm und macht Green Hell zu einem intensiven Erlebnis.
Crafting und Bauen: Detailverliebtheit im Dschungel
Das Crafting-System in Green Hell ist nicht nur funktional, sondern auch extrem detailreich. Im Gegensatz zu vielen anderen Survival-Spielen, wo man einfach auf Knopfdruck ein Haus bauen kann, erfordert es hier echte Planung und Mühe. Jede Struktur muss von Grund auf errichtet werden, angefangen bei einem stabilen Rahmen bis hin zu den einzelnen Wänden und Dächern. Dieses System trägt viel zur Immersion bei, da es das Gefühl verstärkt, wirklich im Dschungel zu überleben. Es gibt auch eine Vielzahl von Tools und Waffen, die man herstellen kann, und jede davon benötigt unterschiedliche Ressourcen, die im Dschungel erst einmal gefunden werden müssen. Die Menüs und das Crafting-Interface sind auf der PS5 gut umgesetzt, auch wenn es anfangs etwas gewöhnungsbedürftig sein kann.
Story und Charakterentwicklung: Emotionale Tiefe im Überlebenskampf
Neben den Survival-Aspekten bietet Green Hell auch eine tiefgründige Story, die sich um den Protagonisten Jake Higgins dreht. Die Suche nach seiner Frau Mia führt ihn in die dunkelsten Ecken des Dschungels und seiner eigenen Psyche. Das Spiel thematisiert dabei nicht nur die körperlichen Herausforderungen des Überlebens, sondern auch die psychischen Belastungen. Immer wieder wird Jake mit seiner eigenen Zerbrechlichkeit konfrontiert, besonders durch das innovative Sanity-System. Wenn Jakes geistige Gesundheit leidet, wird er von Halluzinationen und Stimmen geplagt, die den Spieler in eine beklemmende Atmosphäre versetzen. Diese psychologische Ebene hebt Green Hell von anderen Spielen des Genres ab und verleiht der Story eine emotionale Tiefe, die selten in Survival-Games zu finden ist.
Kooperative Herausforderungen und Anpassungsfähige Schwierigkeitsgrade
Ein weiterer Pluspunkt von Green Hell ist die Möglichkeit, das Spiel im Koop-Modus zu spielen. Gemeinsam mit Freunden durch den Dschungel zu streifen und sich den Gefahren zu stellen, bringt eine ganz neue Dynamik ins Spiel. Die Aufgabenverteilung kann dabei strategisch genutzt werden, um Ressourcen effektiver zu sammeln und Fallen gemeinsam zu stellen. Zudem bietet Green Hell verschiedene Schwierigkeitsgrade, die es Spielern ermöglichen, das Überlebenserlebnis anzupassen. Für Anfänger gibt es Modi, die einige der härtesten Survival-Elemente abschwächen, während Veteranen sich in den schwereren Modi an der vollen Härte des Dschungels messen können. Es gibt sogar einen Modus, der alle Survival-Elemente deaktiviert und sich rein auf das Crafting und Erkunden konzentriert.
Fazit: Ein Survival-Spiel für echte Fans
Green Hell ist ein Spiel, das keine Kompromisse eingeht, wenn es um seine Darstellung von Überleben geht. Die Kombination aus realistischer Grafik, intensiven Survival-Mechaniken und einer tiefgründigen Story macht es zu einem der besten Spiele im Genre. Es ist nichts für schwache Nerven, aber diejenigen, die bereit sind, die Härten des Dschungels zu meistern, werden mit einem tief befriedigenden Spielerlebnis belohnt. Creepy Jar hat hier ein Meisterwerk des Survival-Genres geschaffen, das besonders auf der PS5 mit beeindruckender Grafik und flüssigem Gameplay überzeugt. Für Fans des Genres ist Green Hell ein absolutes Muss.