Es gibt ja mittlerweile Simulatoren zu jeglichen Genre, ob einen Hochdruckreiniger-Simulator, Truck-Simulator oder eben einen Immobilienmakler-Simulator. Ich habe schon einige Simulatoren gespielt und einiges an Absurditäten gesehen. Ob der Estate Agent Simulator von Kiki Games auch eher speziell ist oder ein Meisterwerk, erfahrt ihr in der Review.
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ToggleKaufe, vermieten, Profit
Im Spiel Estate Agent Simulator übernimmst man die Rolle eines Immobilienmaklers. Unsere Aufgabe ist es, Häuser zu erwerben, sie zu renovieren oder einzurichten und anschließend zu vermieten, um ein regelmäßiges Einkommen zu erzielen. Zunächst wählst man einen von neun männlichen Charakteren aus, die jeweils über unterschiedliche Fähigkeiten in Bereichen wie Finanzen, Glück, Handel und Geschwindigkeit verfügen. Ein Charakter mit mehr Glück könnte beispielsweise im Casino erfolgreicher sein. Anschließend entscheidet man für eine von sieben weiblichen Figuren, die im Spiel unsere Ehefrau darstellt. Nach dieser Auswahl beginnt das Spiel mit einem kurzen Tutorial, welches die Grundlagen vermittelt. Doch da fängt schon das erste Problem an, das Tutorial ist so kurz und rudimentär, dass ich erst einmal 20 Minuten Spielzeit brauchte, um herauszufinden, was ich tun soll. Denn das Erwerben von Häusern und weitervermieten, hatte sich mir nicht direkt erschlossen. Nach ein wenig Experimentieren, funktionierte es aber endlich.
Die Stadt „Assett Flip“
In welcher Stadt, oder gar welchem Land Estate Agent Simulator angesiedelt ist, bleibt ein großes Mysterium. Stadteile sind nach berühmten Londoner Stadteilen benannt, ein Ortsschild hat einen türkischen Namen vermerkt und auf Werbetafeln ist das Dollar Symbol vermerkt. Wer hier noch nicht hellhörig geworden ist, dem helfe ich mal ein wenig auf die Sprünge. Estate Agent Simulator scheint aus vielerlei Assetts zusammengewürfelt sein. Das merkt man auch an den komischen Animationen der NPCs oder den sich vielerlei wiederholenden Stilmittel. Dies muss nicht unbedingt schlecht sein, doch bei Estate Agent Simulator wirkt es alles so wie „Wir schmeißen alles auf einen Haufen und hoffen das Beste!“. Durch diesen ganzen Look, wirkt alles sehr unfertig und schon fast wie eine Satire. Klar ist das Spiel noch im Early Access, jedoch ist das Grundgerüst des Games nicht gerade auf festem Boden platziert. Fehlende Kollisionsabfragen von Bäumen oder Autos, eine schreckliche Fahrphysik der Fahrzeuge selbst und sehr fragwürdige Dialoge mit den NPCs. Wer das Spiel auf Deutsch spielen möchte, viel Spaß mit der sehr misslungenen Übersetzung, welche mit Sicherheit aus einem Translator aus dem Jahre 1999 stammt.
Dein Charakter kann das nicht
Um manche Aktionen in Estate Agent Simulator ausführen zu können, muss man Skills aufleveln, wie man es aus einem Skilltree kennt. Doch hier fängt schon die erste Absurdität an, man möchte Zeitung lesen. „Das kann ich nicht, mein Skill reicht nicht aus!“. Was für ein Immobilienmakler sind wir, dass wir nicht einmal Zeitung lesen können. Um die benötigten XP zu bekommen, müssen wir erst einmal Müll sammeln. Quasi vom Tellerwäscher zum Millionär, oder doch Spielsüchtigen. Denn neben Immobilienhandel, kann man auch ins Casino oder an der Crypto Börse sein Geld verbrennen. Ebenso soll auch Jagen gehen, doch um ehrlich zu sein, konnte ich das Spiel nicht bis hierhin spielen, da es mir einfach zu anstrengend war. Es gibt einfach zu viele Aktivitäten, die alle nicht ausgereift sind, man hätte sich lieber auf ein paar Kernfunktionen im Early-Access beschränken sollen.
Fazit:
Obwohl Estate Agent Simulator Potential hätte, fehlt es derzeit an vielen Stellen. Die Umgebung und Soundeffekte sind unzureichend, die Animationen mangelhaft und das Spielgeschehen wirkt oft leer. Das Mieten, Kaufen und Vermieten von Häusern ist wenig spannend und finanziell limitiert. Die Steuerung des Autos im Spiel ist unterirdisch, Gespräche im Spiel sind schlecht umgesetzt, und die Übersetzung ist fehlerhaft.