Contraband Police hat bereits mit seinem Prologue einiges an Aufmerksakeit erregt, zahlreiche Streamer und Youtuber haben Content hierzu produziert. Nun ist es soweit, dass Contraband Police im Early Access veröffentlicht wurde, ein Grund für uns, mal einen genaueren Blick auf das Spiel zu werfen, welches gerne immer wieder mit dem Spiel „Papers Please“ verglichen wird. Ob sich Contraband Police lohnt, erfahrt ihr in unserer ausführlichen Review.
Inhaltsverzeichnis
ToggleDer Alltag an der Grenze
Die Handlung von Contraband Police spielt im Jahr 1981 in der Volksrepublik Akaristan, einem fiktiven Land, welches einem Statt der UdssR aus den achtziger Jahren nachempfunden wurde. Wir übernehmen die Rolle eines jungen Polizisten, der zur Kontrolle eines Grenzübergangs abgestellt ist. Nach einer kurzen Einweisung in die grundlegenden Aufgaben, geht es auch schon an die Kontrolle der einreisenden Bürger Akaristans oder angrenzender Staaten. Unsere Aufgaben sind zunächst die Kontrolle der ankommenden Autos, sowie die Überprüfung der Pässe und Transportdokumente. Außerdem müssen wir erkennen, ob der Fahrer Schmuggelware bei sich hat, mit Hilfe einer UV-Lampe kann man Markierungen auf den Reifen, Sitzen oder anderen Stellen des Fahrzeuges finden. Wer auf frischer Tat ertappt wird, muss verhaftet und anschließend in ein Arbeitslager gebracht werden. Was anfänglich langweilig klingt, wird zunehmend fordernder und weiß auch mit einer Story zu begeistern, denn immer wieder müssen wir mit einem Fahrzeug auch den Grenzposten verlassen, um Gefangene zum Arbeitslager zu transportieren oder Vorräte im Nahegelegenen Laden kaufen. Neben diesen „alltäglichen“ Aufgaben bekommt man im Laufe des Spiels immer mal wieder Aufträge, welche außerhalb des Grenzpostens spielen. Die Aufklärung eines Mordes zum Beispiel oder die Aufdeckung einer Revolte. Der Clou hier ist, die Storyline ist nicht linear, aufgrund der getroffenen Entscheidungen, kann sich der Verlauf von Contraband Police ändern. Somit wurde eine angenehme Abwechslung zwischen Autos kontrollieren und Action geschaffen, denn als Polizist besitzen wir auch eine Schusswaffe, welche wir gegen Wiedersacher einsetzen können, bzw. sogar müssen.
Tiefe Story
Das in Contraband Police auch einiges an Story enthalten ist, wie bereits vorher erwähnt, bekommt man im Laufe des Spiels immer mehr zu spüren. So erfahren wir zum Beispiel eines Tages vom Ausbruch einer Pandemie, wegen welcher Impfbescheinigungen noch einmal auf ihre Gültigkeit und Angemessenheit überprüft werden müssen. Während der Olympischen Spiele hingegen müssen wir verstärkt auf den technischen Zustand der Autos und ihr Gewicht achten. Es ist auch möglich, dass ein Fahrer versucht, sich den Kontrollen zu entziehen – in diesem Fall müssen wir uns hinter das Steuer setzen und die Verfolgung aufnehmen. Diejenigen, die die Grenze nicht überschreiten dürfen, könnten uns in Zukunft rachsüchtige Briefe schicken, sofern man sich noch an diesen Fahrer erinnert. Ebenso gibt es noch viele weitere Einsätze und Aktivitäten außerhalb des Wachpostens. Neben dem routinemäßigen Transport von Gefangenen und gefundener Schmuggelware und Besuchen im Laden gibt es auch Story-Missionen, bei denen wir zum Beispiel einen Verdächtigen verfolgen oder sogar einen Mordfall aufklären und über das Schicksal des Täters entscheiden können. Unterwegs können wir auch überfallen werden oder gezwungen sein, das Auto zu verlassen, um ein Hindernis von der Straße zu räumen. Darüber hinaus bietet das Spiel gelegentlich Sonderaufgaben an, bei denen Feinde bekämpft oder verlorene Gegenstände gefunden werden müssen. Obwohl sie nicht obligatorisch sind, lohnt es sich, an ihnen teilzunehmen, um zusätzliche Ressourcen zu erhalten, mit denen man seine Basis oder sein Arsenal erweitern oder mehr Wachen anheuern kann. Diese werden nützlich, da unsere Basis regelmäßig von der Befreiungsorganisation Blutfaust angegriffen wird, die das Regime in Acaristan stürzen will.
Low Budget Simulator?
Es muss angemerkt werden, dass Contraband Police mit wenig Aufwand erstellt wurde. Der Budgetcharakter der Produktion ist auf Schritt und Tritt zu spüren, alles leidet darunter, von den Umgebungselementen bis zu den Charaktermodellen, den Animationen und dem Gameplay selbst – insbesondere die sehr primitiven Fahr- und Kampfmodelle. Trotz der Umstände bin ich auf keine technischen Probleme gestoßen – wie Bugs, die das Gameplay stören würden. Nach gut 16 Stunden war meine Karriere an der Grenze dann auch vorbei, ein Abenteuer was mir viel Spaß bereitet hat, jedoch nicht jedermanns Geschmack sein dürfte.