Kartenspiele mit ihren eigenen Regeln gibt es mittlerweile zuhauf für jede Plattform, meist steht hier der kompetitive Mehrspieler Aspekt im Vordergrund. Cardpocalypse ersucht hier einen ganz anderen Weg zu gehen, ein reines Single-Player Kartenspiel mit RPG Elementen. Ob uns das bunte Adventure begeistern konnte, erfahrt ihr im Test.
Getestet wurde die PS4 Version mit einem Key, der uns vom Entwickler zur Verfügung gestellt wurde.
Alles auf Anfang
In Cardpocalypse schlüpfen wir in die Rolle von Jess, einem Mädchen was im Rollstuhl sitzt und ihren ersten Tag an einer neuen Schule bestreitet. Wir sind ein absoluter Fan von dem Kartenspiel Mega Mutants, leider haben unsere Eltern uns nie Spielkarten besorgt. Zum Start an der neuen Schule hat sich unsere Mutter aber erbarmt und uns ein Starter Pack geschenkt. So geschieht es, dass wir allerhand neue Leute kennenlernen, gegen eben welche wir auch Mega Mutants Kartenduelle austragen. Im Laufe der Story wird die Obsession für das eben genannte Spiel noch für herbe Probleme sorgen, jedoch möchte ich die Geschichte nicht Spoilern.
Bekanntes Spielprinzip
Die Basis Regeln während der Kartenkämpfe erinnern stark an Hearthstone, wer Hearthstone schon gespielt hat, sollte hier keinerlei Probleme bekommen. Besonderheiten sind unsere Mutanten Leader Karten, diese haben Spezialfähigkeiten, welche sich auf unsere Kampfstrategie auswirken, ebenso können diese Fähigkeiten sich noch einmal ändern, wenn unser Anführer unter die Hälfte seiner Lebenspunkte fällt. Ist dies der Fall, wird es während eines Kampfes noch einmal spannend und der Sieg kann schnell wieder in weite Ferne rücken. Neben den Auseinandersetzungen erledigen wir allerhand Aufgaben für unsere Mitschüler und können so Freundschaften knüpfen und zum Teil die Story beeinflussen. Hier kommt der RPG/Adventure Aspekt zum Tragen. Um unser Deck zu verbessern, können wir jederzeit mit anderen Schülern Karten tauschen, sei es nun gegen andere Karten oder Trinkpäckchen. Euch sollte klar sein, ihr werdet nie alle Karten im Spiel besitzen können, nicht nach dem Motto schnapp sie dir alle, somit müsst ihr immer Abwegen welche Kombination euch zusagt.
Entspannt zum Kartenmeister
Wenn man erst einmal ein paar Anführer Mutanten gesammelt hat und einige andere Karten in seinem Besitz hat, kann man anfangen eigene Decks zu bauen. Auch wenn das Spielprinzip sehr simpel wirkt, haben die Karten mit ihren Fähigkeiten schon einiges an Tiefgang, was interessante Deck Kombinationen hervorbringen kann. Die Raffinesse von Magic oder Hearthstone wird nicht erreicht, muss aber auch nicht, schließlich handelt es sich hier um ein reines Single-Player Spiel. Kein Wettbewerbs-Druck oder ähnliches lastet auf uns, wir können uns entspannt in die Story fallen lassen. Während meines ganzen Tests war ich komplett tiefen entspannt und empfand Cardpocalypse als sehr angenehm zu spielen. Gerade die Comic-Grafik hat ihren eigenen beruhigenden Charme, schade das es keine Sprachausgabe gibt, somit müssen wir die Untertitel lesen, welche aber in Deutsch verfügbar sind. In Gesprächen erleben wir wieder den Teil des Adventures von Cardpocalypse, mit Antwortmöglichkeiten können wir Gespräche lenken. Wer jetzt noch einen positiven Aspekt von mir hören möchte? Der Titel-Soundtrack. Ein eigens komponierter Song, welcher stark an die 90er Jahre Trickfilm Intros erinnert, einfach grandios. Generell kommt das 90er Jahre Setting sehr gut rüber, ich fühle mich in meine Jugend zurückversetzt, als wir in der Schule das Pokemon Kartenspiel gegeneinander spielten.
Cardpocalypse ist ein durchweg interessanter Titel, welcher ohne Mehrspieler auskommt und versucht einen neuen Ansatz für Kartenspiele zu gehen. Meiner Meinung war dieser Versuch sehr erfolgreich, eine klasse Story, ein 90er Jahre Setting und interessante Adventure Aspekte. Gerade zum Entspannen oder Abschalten vom Alltag eignet sich Cardpocalypse ausgezeichnet. Ein DLC wäre durchaus wünschenswert in naher Zukunft.
Cardpocalypse ist erhältlich für PlayStation 4, Nintendo Switch, Xbox One, Microsoft Windows, iOS, macOS