Roguelite Spiele gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer, doch habt ihr schon einmal einen Roguelite City Builder gespielt? Wir bisher noch nicht. Eremite Games aus Polen möchte diesen Umstand ändern. Wir haben uns mal in die verregnete Welt von Against the Storm gewagt und eine Review für euch verfasst.
Zum Testen wurde uns freundlicherweise ein EPIC Key zur Verfügung gestellt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleAlles für die Königin
In Against the Storm dreht sich alles um eine erbarmungslose Umwelt. Es hört nie auf zu regnen und zu allem Überfluss ziehen auch immer wieder Gewitter auf, welche euch das Leben schwer machen. Was kümmert mich Regen in einem City-Builder Spiel, mögt ihr euch fragen? Die harschen Umgebungsbedingungen bilden ein zentrales Gameplay-Element, denn in eurer Siedlung ist stets die Feuerstelle euer Lebensmittelpunkt. Geht hier das Feuer aus, war es das mit eurer Siedlung. Also gilt es immer auf der Hut zu sein, dass die Feuerstelle genug Brennmaterial hat. Hier kommen die Arbeiter ins Spiel, Biber, Menschen sowie Echsen. Alle drei leben in Symbiose zusammen, jeder hat seine eigenen Vor- oder Nachteile. So gilt es immer die Bedürfnisse der verschiedenen Spezies im Auge zu halten. Denn sind die Bewohner unzufrieden, verlassen sie deine Siedlung, was in weniger Arbeitskraft resultiert. Dies kann in einem großen Drama enden, denn Against the Storm unterscheidet sich in vielen Aspekten grundsätzlich von anderen City-Builder Spielen. Bewohner bzw. Einheiten können nicht angefordert oder hergestellt werden. Selbige werden von der Königin gesandt, welche überhaupt der Grund dafür ist, dass wir eine Siedlung aufbauen. Denn die Königin braucht Rohstoffe und Siedlungen, um ihr Königreich wieder aufzubauen. Hier kommen wir ins Spiel. In jedem Spieldurchlauf bekommen wir Aufgaben, die es zu erledigen gilt, um die Königin zufriedenzustellen sowie Belohnungen zu erlangen. Die Zufriedenheit der Königin ist ein eine Konstante die uns jederzeit im Nacken sitzt. Denn ist sie unzufrieden, gilt der Spieldurchlauf als verloren. Lediglich unsere gute Reputation durch erfüllte Aufgaben kann uns einen erfolgreichen Spieldurchlauf bescheren.
Wenn dir Mutter Natur den Hintern versohlt
Nicht nur die Königin macht einem das Leben schwer, auch die pure Zufälligkeit des Spiels macht jeden Durchlauf zu einer Herausforderung. Man hat eine Basisauswahl an Gebäuden, weitere schaltet man im Spielverlauf frei. Diese sind jedoch immer zufällig und sollten klug gewählt werden, schließlich hängen sie oft mit Aufgaben zusammen, die es zu erledigen gilt. Zu den zufälligen Gebäuden gesellt sich ebenso noch die Zufallskomponente der Umgebung. Denn auf manchen Karten gibt es nicht die Ressourcen, die man vielleicht gerade benötigt. Da hilft nur eins, mit einem gebauten Handelsposten Waren eintauschen oder Versorgungsrouten mit anderen Siedlungen aufbauen, welche man zuvor erschaffen hat. Denn sollte eine eurer Siedlungen erfolgreich bestehen, was bedeutet ihr habt die Aufgaben abgeschlossen, kann diese im nächsten Spieldurchlauf als Handelsroute genutzt werden, um eure neue Siedlung mit Waren zu versorgen. In Against the Storm baut man nämlich keine riesengroße Stadt, vielmehr viele kleine Siedlungen, welche miteinander agieren können. Hat man sich erst einmal in das komplizierte Gefüge reingefuchst, gilt es immer nur zu hoffen, dass man Glück mit den vorhandenen Materialien auf der Karte hat. Zeit und Ressourcenknappheit sind die größten Feinde.
Kekse und Bier für das Volk
Um unsere Bewohner bei Laune zu halten, müssen wir ihre Bedürfnisse stillen, wie bereits erwähnt. Kekse und Bier sind zum Beispiel Produkte, welche die Bewohner zufriedenstellen können. Hierfür muss man nur die richtigen Gebäude bauen, sowie die richtigen Rohstoffe zur Verfügung haben. Das gesamte Waren- und Produktsystem von Against the Storm wirkt sehr komplex und undurchsichtig, ebenso die Bedürfnisse der Bewohner. Mit ein wenig Zeit bekommt man aber den Durchblick, ebenso wie die Buffs oder Nerfs, welche man von Zeit zu Zeit vom Spiel auferlegt bekommt. Alles in allem ist Against the Storm ein komplexer City Builder, reduziert auf ein Minimum. Denn ein Spieldurchlauf dauert ca. 2 Stunden, die Karte ist begrenzt, wenn es um Bauplätze geht und die Bewohner verrichten ihre Arbeit selbstständig, sofern man sie einem Bereich zugeteilt hat. Die einzige Möglichkeit das Gebiet in einem Spieldurchlauf zu erweitern besteht im Entdecken neuer Lichtungen. Was sich dort an Ressourcen befindet, weiß man vorher nicht, lediglich wenn dort eine Gefahr lauert, wird dies einem vorher angezeigt. Die Gefahr besteht meist aus einem Fluch oder einer Verschlechterung der Moral unserer Mitarbeiter. Keine Kämpfe oder ähnliches werden hier stattfinden, denn es ist kein Warcraft 3, auch wenn einem die Optik unweigerlich an dieses Spiel erinnert. Hat man einen Runde verloren, heißt es wieder neu anzufangen und nicht den Mut zu verlieren, schließlich schaltet man immer wieder neue Gebäude oder Buffs frei, welche einem beim nächsten Durchlauf helfen können. Ein typisches Roguelite eben.
Hallo Marcel,
vielen Dank für den schönen Artikel. Die Optik reizt mich stark (ich könnte immernoch jeden Tag wegen dem kaputten (für mich) nicht mehr spielbaren WC 3 weinen) und das Konzept gefällt mir super! 🙂
Ein neues RTS in dieser Optik wäre mal was feines.
Und ja. DOOM wird wirklich nie langewilig. Vor allem Brutal DOOM hat es mir angetan. 😉
Gruß
David