Es gibt viele VR-Spiele, die sich mit Zombies befassen, Arizona Sunshine, Drop Dead oder die diversen anderen Vertreter. The Walking Dead: Saints & Sinners versucht nun all diese Titel zu übertrumpfen, ob dies möglich ist, erfahrt ihr im Test.
ACHTUNG! Aktuell kann TWD: Saints and Sinners nicht über Virtual Desktop auf der Quest genutzt werden. Des Weiteren funktioniert die Steam-Version des Spiels nicht mit der Oculus Quest über Link. Hier muss die Version aus dem Oculus Store gekauft werden, welche Cross-Buy ist und zum Ende des Jahres dann auch die Quest Version freischalten wird, sobald diese Verfügbar ist.
Der Key zum Testen wurde uns freundlicherweise vom Entwickler zur Verfügung gestellt. Getestet wurde mit einer Oculus Rift S.
Nur ein großer Name oder auch eine beeindruckende Stimmung?
Der große Franchise Name Walking Dead prangt zu Recht im Titel dieses Survival VR-Spiels, denn Saints and Sinners konzentriert sich nicht nur auf Zombies als Gefahr, so wie die anderen Genre Vertreter. Was könnte während der Apokalypse noch gefährlicher sein als die Zombies? Andere Überlebende! Mit dieser Komponente bestreitet Skydance einen Weg, welcher schon in der berühmten TV-Serie einen großen Stellenwert einnimmt. Wen kann man Vertrauen im Überlebenskampf, wer ist sich selbst der Nächste? Genau dieser Umstand bringt frischen Wind in das Genre, auch wenn wir nicht als Rick Grimes oder einem anderen bekannten Charakter in New Orleans unterwegs sind. Wir sind ein namenloser Charakter, welcher lediglich als „The Tourist“ bezeichnet wird. Dies hat den Grund, da wir unseren Charakter anpassen können. Männlich, weiblich eine andere Hautfarbe, das ist alles möglich.
Eine Legende in der Apokalypse
Zu Anfang erzählt uns ein alter Mann von einem Bunker, dort soll es Vorräte und schlagkräftige Waffen für Zehntausende von Menschen geben. Klingt nach einem idealem Reiseziel, doch ganz ohne gute Ausrüstung ist der Weg durch das überschwemmte New Orleans nicht so einfach. Somit nehmen wir erst einmal einen alten Schulbus als Unterschlupf. Nun heißt es erst einmal Erkunden und evtl. den einen oder anderen nützlichen Gegenstand finden. Natürlich treffen wir bei diesem Vorhaben auf den einen oder anderen Zombie oder auch Überlebenden. Bei den Zombies stellt sich natürlich nicht die Frage ob wir sie töten sollten. Doch was ist mit den Überlebenden? Sind wir ein Heiliger oder Sünder? Das bleibt uns selbst überlassen, inwieweit wir unser Handeln mit unserem Gewissen oder unserer Moral vereinbaren können. Jede Entscheidung hat Konsequenzen und kann sich immer Rächen. Es gibt viel zu Entdecken und zu bestaunen, die ganze Atmosphäre wirkt sehr realistisch, fast wie ein Blick in eine düstere Zukunft. In Sachen Zombies ausschalten haben stehen wir vor der Qual der Wahl, vorbeischleichen, leise Töten oder doch die laute Rambo-Manier? Meist läuft es auf eine der ersten beiden Möglichkeiten hinaus, Munition ist rar gesät und unsere Waffen nutzen sich schnell ab. Jeder Schritt will wohlüberlegt sein, sollte nämlich mal die Hölle losbrechen, so können wir nicht allzu schnell Sprinten. Obendrein verbraucht das Sprinten auch noch wertvolle Ausdauer, welche wieder durch Nahrung gefüllt werden muss. Genau in diesem Moment schlägt dann auch wieder der Survival Einfluss durch, findet man etwas zu Essen, ist es meist schon in schlechten Zustand. Durch den Verzehr geht zwar unsere Ausdauer hoch, jedoch verringert sich unsere Lebensenergie. Somit wäre der richtige Weg aus gesammelten Zutaten etwas „sauberes“ zu Essen zu Craften.
Überleben um jeden Preis
Gerade der Aspekt, dass wir in unserem Rucksack nur begrenzt Platz haben und nicht wie ein verrückter alles an Loot mitschleppen können, bringt eine weitere interessante Komponente zu dem Survival Setting. Tagsüber gehen wir Looten und Missionen erledigen, bei Nacht sollten wir uns lieber in unseren Unterschlupf begeben, sind zu dieser Zeit die Straßen komplett gesäumt mit Zombies. Ein Tageszyklus dauert ca. 30 Minuten, die aktuelle In-Game Zeit können wir jederzeit auf der Uhr an unserem Handgelenk ablesen. So ziemlich jede Aktion im Spiel wird auch als reale Bewegung von euch mit den Controllern verlangt, das Greifen nach der Waffe auf den Rücken oder das Hervorholen des Rucksacks. So muss Immersion sein. Zu der Immersion kommt noch mehr als Positiv hinzu die mit vielen Details gestaltete Umgebung sowie ein perfekt abgemischter Sound. Getoppt wird alles nur noch vom Waffenhandling, welches sich absolut nativ anfühlt. Kurz einen Zombie festgehalten und mit der Machete der Schädel gespalten? Ja, das können wir machen und es ist mehr als gut umgesetzt. Einzig die teilweise komischen Verhaltensweisen der NPC’s können einen mal verwirren, wenn aus heiterem Himmel um sich gefeuert wird zum Beispiel. Sieht man von diesem kleinen Manko ab, kann man sich komplett im Spiel verlieren. Besonders die Gore Effekte wirken sehr realistisch, also nichts für Zartbesaitete Gemüter.
Komfort Optionen
Es gibt keine Teleportation, sondern einzig Locomotion, sprich laufen per Thumbstick. Drehungen können Real erfolgen oder per Stick. Hier besteht noch einmal die Wahl zwischen freier Drehung oder inkrementell. Während des Laufens kann optional ein Blur Effekt eingeschaltet werden, um Motion Sickness zu verringern. Gespielt werden kann im Sitzen oder im Stehen, ratsam ist eher im Stehen.
Skydance hat aus der Walking Dead Lizenz alles rausgeholt was ging. Aktuell sehe ich TWD: Saints and Sinners als absoluten Primus auf den VR-Plattformen. Es stimmt einfach alles, lediglich ein Mehrspieler Koop Modus wäre noch das Tüpfelchen auf dem I gewesen. Wer auf Survival, Blut, Zombies und Walking Dead steht, sollte hier ohne zu Zögern zugreifen. Direkt zu Beginn von 2020 wurde die Messlatte für das VR-Spiel des Jahres schon sehr hoch aufgelegt und auch passiert.
The Walking Dead: Saints and Sinners ist aktuell über Steam oder den Oculus Store verfügbar. Im Laufe des Frühjahrs 2020 wird es für PlayStation VR erscheinen – und im vierten Quartal für Oculus Quest – das hat Entwickler Skydance Interactive auf Twitter verkündet.
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