Lass es 2018 oder 2019 gewesen sein. Es ist echt ein bisschen her, dass ich Beyond a Steel Sky von Charles Cecil himself gezeigt bekommen habe. Aber ich war direkt skeptisch. Statt ein Spiel wie das erste Beneath a Steel Sky, die ersten Broken Sword’s, eben einfach klassische 2D Point ’n Click Adventures, wurde mir ein 3D Adventure mit Point ’n Click Elementen gezeigt. Ich war in der spielbaren Szene maximal verwirrt. So viel weiß ich noch. Das war es dann aber. Nun habe ich das Spiel einfach mal installiert und nochmal reingeschaut.
Jetzt gerade habe ich nichts zu zocken. Also ich habe genug. Meine Pile of Shame ist enorm. Aber statt ein anderes Game zu beenden, fange ich ein neues an mit dem Risiko, dieses wieder nicht zu Ende zu bringen. Also los. Was nehme ich? Ah schau mal. Beyond a Steel Sky habe ich irgendwann in einem Sale geschossen. Nehmen wir das.
Wir spielen, wie im ersten Teil, Robert Foster. Dieser ist wohl irgendwie bei Aborigines aufgewachsen, hat dann aber in der Metropole Union City zusammen mit seinem Roboter-Freund Joey aufgeräumt und das bisherige Computer-System ersetzt. Durch Joey. Also einer Kopie von ihm. Nehme ich an. Mehr als eine Zusammenfassung zu lesen habe ich nicht gemacht. Hatte den ersten Teil mal angefangen, aber das ist schon ein holperiges Spiel. Sagen wir mal so.
Die Handlung spielt in einem dystopischen, lebensfeindlichen Australien der Zukunft, das von sechs von Firmen kontrollierten Stadtstaaten dominiert wird. Diese Stadtstaaten sind durch „The Gap“ voneinander getrennt, das unwirtliche Outback, das nur von wenigen Menschen bewohnt wird. Einer dieser Stadtstaaten ist Union City.
Beyond a Steel Sky knüpft zehn Jahre nach den Ereignissen des Vorgängerspiels an. Der Protagonist, Robert Foster, war im ersten Teil mit einem Hubschrauber über Union City abgestürzt, einer Stadt, die damals von der Künstlichen Intelligenz LINC kontrolliert wurde. Während seiner Flucht aus der Stadt gelang es ihm, LINC zu besiegen und stattdessen seinen selbstgebauten Roboter Joey als neue Kontrollinstanz einzusetzen.
Der zweite Teil beginnt damit, dass Foster seither ein friedliches Leben in seinem Heimatdorf geführt hat. Eines Tages, während er zusammen mit dem Dorfbewohner Max und dessen Sohn Milo an einem See angelt, erscheint plötzlich ein sogenannter „Stalker“, ein Mech, aus dem Soldaten steigen und Milo entführen. Foster verspricht Milos Mutter, ihren Sohn zurückzubringen, und nimmt die Verfolgung auf. Seine Suche führt ihn zurück nach Union City.
So stehen wir nun vor den Toren Union Citys. Es wird schnell klar, rein und raus aus der Stadt ist nicht so die Idee des Rats, der neuen Führung Union Citys. Der einzige Zugang ist eine Brücke, die nur von autorisierten Bürgern mit entsprechender ID genutzt werden kann. Einfach neu anmelden ist nicht. So kommt man eigentlich gar nicht rein. Hat man es über die Brücke geschafft, kommt man aber nicht einfach durch das Tor. Zwei riesige Geschütze bewachen es und lassen nur autorisierte Transporter durch. Wir müssen nun also klassisch wie ein einem PnC-Adventure eine kreative Lösung finden, um doch irgendwie in die Stadt zu kommen. Ich spoilere nun den ersten Teil des Games. Also echt nur den ganz ersten und auch nicht komplett.
Im Gap haben wir einen Soldaten oder eine Person gefunden. Tot. Von diesem haben wir die ID dabei. Vor der Stadt bekommen wir eine neue eingesetzt. Das Mädchen das wir bereits bei der Leiche beobachtet haben, stellt sich als kleines Hackertalent heraus und so schaffen wir es ersten ihr Hacktool zu beschaffen, dass sie uns die ID von Graham Grundy, der Leiche aus dem Gap, einprogrammiert. Das funktioniert soweit. Dann schaffen wir es einem Trucker wieder Energy zu beschaffen, dafür nimmt der uns mit.
Zwischendurch sind wir noch im Teil vor der Stadt, hinter der Brücke. Hier lernen wir mit unserem neuen Hackertool umzugehen. Die meisten zukünftigen Rätsel haben irgendwie immer mit dem Hacktool zu tun. Aktivieren wir es, sehen wir die Ablaufpläne der Geräte. Also z. B. was nach dem Einschalten oder Ausschalten passieren soll. Genaueres Beispiel: Überall in Union City stehen Getränkeautomaten herum. Jeden Tag erhält jeder Bürger eine bestimmte Anzahl dieses Getränks. Irgendwann sind die aufgebraucht. Das Gerät checkt also ob man eins bekommt und gibt es dann aus, oder eben nicht. Für den Fall, dass jemand vor das Gerät tritt, gibt es auch einen Alarm. Die Punkte „Ausgabe“, „Meldung das man nix bekommt“ und „Alarm“ sind im Flussdiagramm beweglich. Wir tauschen also die ersten beiden Punkte und bekommen nun als nicht berechtigter ein Getränk. Oder wir schieben de Alarm dahin und der nächste Trottel der ein Getränk will, löst einen Alarm aus.
Klingt komplizierter als es ist. Später geht es oft darum, wie man Module des einen Flussdiagramms auf andere Geräte bekommt, die lokal getrennt sind. Aber eigentlich fast immer lassen sich diese Art Rätsel logisch lösen. Tipp: Manchmal nicht vergessen, den entsprechenden Trigger auch auszulösen, dass die neue Schaltung funktioniert.
Geht es mal gar nicht voran, kann man eine Hilfe Funktion mit Tipps aktivieren. Diese checkt leider nicht, wie weit man schon im Rätsel ist. Da man immer 30s zwischen den Tipps warten muss, wartet man dann schon mal ein paar Minuten. Meistens klappte das alles ohne Hilfe, aber ein Rätsel wollte mich ärgern. Ich suche Verstecke, dass Spiel will aber was ganz anderes. Der Tipp brachte es dann.
Beyond a Steel Sky läuft wunderbar linear ab. Ihr könnt zwar sterben, aber werdet nur vor die entsprechende Szene zurückgesetzt. Die Trophäen auf der Playstation deuten aber an, dass man sich an bestimmten Stellen im Game minimal anders verhalten kann und z. B. das Ende, nicht das Ableben!, der Ehefrau von Graham Grundy (also uns mit falscher ID), anders verlaufen kann. Aber das Game nochmal zu zocken, hatte ich jetzt direkt keinen Antrieb. Auch wenn man dann in recht kurzer Zeit durch ist. Komplett verschiedene Enden aber erwarte ich nicht.
Kommen wir zur Technik des Games. Die Synchronarbeit ist teils schlecht und teils ok. Aber ich mag die Synchro in diesem Game einfach nicht. Das wirkt teils mega unemotional. Die Grafik des Spiels hilft nicht dabei. Ich kann den Stil nicht beschreiben, aber manche Figur sieht aus, wie aus einem Horrorfilm entlaufen. Das ging damals schon wesentlich schöner. Bekommt man es nicht schöner hin, lässt man es und macht was man kann. Wundervoll gezeichnete 2D Adventure!!! Mensch Charles.
Die Story hingegen ist vollkommen ok. Nicht mega deep oder so, aber gut erzählt. Der eine oder andere verrückte Charakter macht schon Spaß. Bis aufs Ende darf man kaum eine Wendung erwarten, was aber auch ok ist. Die Wendung am Ende aber riecht man auch schon 5 Meilen gegen den Wind. Wie das dann aufgelöst bzw. der Bösewicht bezwungen wird, wirkt dann aber schon irgendwie wie aus einem Kinderbuch. Ich spoilere das nun nicht. Das ist schon ok. Aber so ging es zu schnell, einfach, die Erklärung zu simpel.
Es gibt das Spiel in einer PS5 und PS4 Version. Auf der PS5 Version, die ich gespielt habe kann man zwischen 60 und 30 FSP entscheiden, dafür mehr… WAS? Ehrlich? Das Spiel sollte auf der Switch laufen! Es lief auch flüssig und sah halt ok aus, hatte es im Performance Modus und kein Verlangen was zu ändern. Fehlt noch das nächste Woche ein PS5 Pro Patch kommt für das komplette Erlebnis oder so.
Würde ich euch nun raten Beyond a Steel Sky zu kaufen und zu zocken? Ja warum nicht. Für 30 €, was es auf Steam kostet? Nein! Wartet da auf einen Sale, holt euch woanders einen Key oder schaut auf anderen Plattformen. Ich hab maximal einen Fünfer auf der Playstation bezahlt. Also locker nicht mehr. Für 30 € bekommt ihr bessere Games.
Das Spiel macht nicht viel falsch, aber auch nicht super viel richtig. Es ist schnell gesnackt. So 6 – 10h, ich hab 11 gebraucht. Stellt euch hier und da nicht so doof an wie ich, dann geht das schon. Es macht Spaß, beleidigt die Augen nicht durchgehend und erzählt eine passable Geschichte. Da ist sogar Luft für einen weiteren Teil, muss aber nicht. Ist genauso beendet wie der Vorgänger, aber alles kann man irgendwie weiter erzählen. Das endet da in Union City nun eh wieder im Fascho-Chaos. Der Lauf der Dinge eben.
Für das nächste Spiel von Revolution Software aber wünsche ich mir wieder das Erlebnis vom Broken Sword Remake. 2D und einfach gut. Es ist wohl ein neues Broken Sword in Arbeit und wenigstens den 2. Teil, wird man mit Sicherheit auch remaken. Bleibt nur von dem 3D Ding weg. Keiner will das. Da spielt man halt anderes.
Eine Wertung vergebe ich nun nicht. Wer sich für dieses Game entscheidet, weiß nun in etwa worauf er sich einlässt. Über meine paar Screenshots hinaus, gibt es online genug um mal zu schauen wie es so aussieht. Das Spiel ist komplett jugendfrei, kann also auch im Rahmen der Familie gespielt werden, bzw. löst keine Psychose bei den Kinder aus, die evtl. zuschauen wie man spielt.