Scholar’s Mate, entwickelt und veröffentlicht von JanduSoft, erschien am 4. Juli 2024 für PC, Xbox Series X|S, PS5 und weitere Plattformen. Das Spiel lässt dich in die Rolle von Judith schlüpfen, einer jungen Frau, die aus einer verlassenen psychiatrischen Klinik fliehen muss, während sie von einem unaufhaltsamen Verfolger namens Eddie gejagt wird. In dieser Rezension werfen wir einen detaillierten Blick auf die PC-Version, die uns zur Verfügung stand. Scholar’s Mate kombiniert Escape-Room-Elemente mit Survival-Horror, aber kann es sich als herausragender Titel in diesem Genre behaupten?
Freundlicherweise wurde uns für diese Review ein Muster zur Verfügung gestellt, was aber keinen Einfluss auf unsere ehrliche Meinung hat.
Inhaltsverzeichnis
ToggleEin bedrohlicher Beginn
Die Handlung von Scholar’s Mate entfaltet sich ohne großen Kontext. Du wachst in einer verlassenen Klinik auf, und das einzige Ziel ist klar: fliehen. Die düstere Atmosphäre und das bedrückende Setting des Spiels schaffen von Beginn an eine unheimliche Stimmung. Doch der Mangel an Hintergrundgeschichte oder Erklärungen lässt den Spieler etwas ratlos zurück. Man wird direkt ins Geschehen geworfen und muss herausfinden, wer man ist und warum man in dieser Situation steckt. Diese fehlenden Erklärungen könnten für manche Spieler abschreckend sein, da es schwer ist, eine tiefere emotionale Bindung zur Hauptfigur oder zur Geschichte aufzubauen.
Rätsel, die den Verstand fordern
Der Kern des Spiels liegt in seinen Rätseln. Jedes Puzzle ist dazu da, Judith einen Schritt näher an die Freiheit zu bringen. Doch hier zeigt das Spiel seine erste große Schwäche. Viele der Rätsel sind extrem schwer und wirken oft unlogisch. Während manche Herausforderungen für geübte Escape-Room-Fans reizvoll sein mögen, könnten andere Spieler frustriert sein, wenn sie stundenlang an einem Rätsel festhängen, dessen Lösung schwer nachvollziehbar ist. Es fehlt an Hinweisen und klaren Verbindungen, was den Spielfluss stört und die Motivation dämpft.
Die ständige Bedrohung von Eddie
Während man versucht, die Rätsel zu lösen, wird man ständig von Eddie verfolgt. Er bewegt sich durch die Klinik und zwingt einen, immer wieder Verstecke aufzusuchen und in geduckter Haltung zu lauschen. Das ständige Katz-und-Maus-Spiel erhöht die Spannung und hält die Nerven des Spielers angespannt. Allerdings wiederholt sich Eddies Verhalten oft, was mit der Zeit vorhersehbar wird. Seine Routen sind leicht zu durchschauen, und obwohl seine Anwesenheit zunächst angsteinflößend ist, verliert sie durch diese Vorhersehbarkeit an Schrecken. Leider führt dies dazu, dass Eddie eher zu einem Hindernis als zu einer echten Bedrohung wird.
Atmosphäre und Sounddesign – die wahren Stärken
Wo das Spiel jedoch glänzt, ist in seiner Atmosphäre und dem Sounddesign. Die verlassene Klinik ist ein gruseliger Ort, der mit jedem Schritt, den man macht, bedrohlicher wirkt. Vor allem die Geräuschkulisse trägt dazu bei, die Spannung aufrechtzuerhalten. Eddies Schritte hallen durch die Flure, Türen knarren, und das entfernte Schreien lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Hier hat das Spiel einen echten Nervenkitzel zu bieten, der über das gesamte Spielerlebnis hinweg Bestand hat.
Technische Schwierigkeiten – ein Rückschlag für den Horror
Leider wird die Erfahrung in Scholar’s Mate durch eine Reihe technischer Probleme getrübt. Bugs und Glitches sind während des Tests regelmäßig aufgetreten. Vom Einfrieren der Gegner bis hin zu fehlerhaften Speicherpunkten, die das Fortkommen erschwerten, gab es einige frustrierende Momente. Zwar wurde ein Spiel-zerstörender Bug rechtzeitig behoben, doch die ständigen kleineren Fehler trugen dazu bei, dass die Immersion immer wieder unterbrochen wurde. Für ein Spiel, das so sehr auf Atmosphäre setzt, ist dies besonders ärgerlich.
Fazit – Ein Spiel mit Potenzial, aber nicht ohne Schwächen
Scholar’s Mate ist ein Spiel, das sich an Hardcore-Puzzle-Fans richtet, die keine Angst vor Herausforderungen haben. Die gruselige Atmosphäre und das exzellente Sounddesign schaffen eine dichte Horror-Erfahrung. Leider wird der Spaß durch frustrierend schwierige Rätsel und technische Probleme getrübt. Eddie als ständige Bedrohung verliert schnell seinen Schrecken, was das Spielgeschehen repetitiv macht. Wer eine düstere Herausforderung sucht, kann einen Blick wagen, aber es gibt sicherlich Titel, die das Horror-Genre besser bedienen.