Core Keeper ist ein Sandbox-Abenteuer, das von Pugstorm entwickelt und von Fireshine Games veröffentlicht wurde. Das Spiel hat seine Reise im Early Access begonnen und ist am 27. August 2024 mit der Version 1.0 für PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X|S und Nintendo Switch vollständig erschienen. Wir haben die PC-Version getestet, die uns auf eine faszinierende Entdeckungsreise tief unter die Erde schickt. Core Keeper vereint Elemente aus Survival, Crafting und Erkundung, was Fans von Spielen wie Terraria oder Stardew Valley ansprechen dürfte. Doch bleibt es nur ein weiterer Vertreter im Genre oder kann es sich tatsächlich behaupten? Werfen wir einen genaueren Blick auf die finalen Inhalte der 1.0-Version.
Willkommen in der Unterwelt: Eine Atmosphäre, die fesselt
Das erste, was mir bei Core Keeper auffiel, war die einzigartige Atmosphäre, die das Spiel durch seine pixelige, aber dennoch beeindruckende Grafik schafft. Es ist eine Welt voller Geheimnisse, in der man buchstäblich von Dunkelheit umhüllt ist, sobald man das Spiel startet. Der erste Schritt in die unterirdische Welt ist mit einer seltsamen Mischung aus Neugier und Beklommenheit verbunden, denn die begrenzte Sicht zwingt einen dazu, vorsichtig die Umgebung zu erkunden. Die dynamische Beleuchtung trägt einen großen Teil dazu bei, dass diese Stimmung so gut funktioniert. Ob es nun die flackernden Fackeln sind, die man entlang seines Pfades platziert, oder die glühenden Augen von Kreaturen, die in der Ferne lauern – das Spiel versteht es meisterhaft, Spannung durch Licht und Schatten zu erzeugen. Es gibt keine Tag-Nacht-Zyklen, die einen hetzen, was das Erlebnis im Vergleich zu ähnlichen Spielen wie Stardew Valley deutlich entspannter macht. Stattdessen gibt es nur die Stille und das stetige Klopfen der Spitzhacke, das fast meditativ wirkt.
Graben, Bauen, Überleben: Der Gameplay-Kern von Core Keeper
Core Keeper bietet eine einfache, aber fesselnde Gameplay-Schleife: Graben, Ressourcen sammeln, und die eigene Basis immer weiter ausbauen. Man beginnt mit rudimentären Werkzeugen und tastet sich langsam voran, immer auf der Suche nach besseren Materialien, die die nächste Stufe des Fortschritts ermöglichen. Was das Spiel besonders gut macht, ist die Balance zwischen Erkundung und Ressourcenmanagement. Anstatt den Spieler zu überfordern, bietet Core Keeper einen gemächlichen Einstieg, bei dem man erst einmal die grundlegenden Mechaniken kennenlernen kann. Aber keine Sorge, sobald man sich ein wenig eingelebt hat, offenbart das Spiel eine enorme Tiefe. Neue Biome wollen entdeckt werden, gefährliche Gegner müssen besiegt werden, und das eigene Arsenal wächst stetig, während man neue Crafting-Stationen freischaltet.
Die lineare Progression in Core Keeper sorgt dafür, dass man immer weiß, worauf man hinarbeitet. Im Vergleich zu Spielen wie Minecraft, das auf totale Freiheit setzt, gibt Core Keeper eine klare Richtung vor: Bosse müssen gefunden und besiegt werden, um im Spiel weiter voranzukommen. Dennoch bleibt es dem Spieler überlassen, wie viel Zeit er mit der Vorbereitung verbringen möchte. Das Bauen einer Basis, das Einrichten von Farmen oder sogar das Zähmen von Tieren sorgen für eine angenehme Abwechslung zwischen den intensiveren Erkundungs- und Kampfmomenten.
Bosskämpfe und Herausforderungen: Die Giganten unter der Erde
Ein zentraler Aspekt von Core Keeper sind die epischen Bosskämpfe, die nicht nur spannende Herausforderungen bieten, sondern auch den Fortschritt im Spiel vorantreiben. Anders als in anderen Sandbox-Spielen, in denen man sich meist selbst größere Ziele setzt, verlangt Core Keeper von den Spielern, diese Bosse zu finden und zu besiegen, um neue Bereiche freizuschalten und stärkere Ausrüstung zu erhalten. Jeder Boss bringt seine eigene Taktik und Eigenheiten mit sich, was die Kämpfe abwechslungsreich und spannend macht. Ghorm der Verschlinger, ein riesiger Wurm, der sich in Kreisen um das Startgebiet bewegt, ist dabei besonders in Erinnerung geblieben. Die Spannung, ihn zu finden und die richtige Taktik zu entwickeln, um ihn zu besiegen, ist eines der Highlights des Spiels. Dabei spielt die Dunkelheit eine große Rolle: Oftmals sieht man seine Feinde nur schemenhaft und muss geschickt vorgehen, um nicht überwältigt zu werden.
Was Core Keeper dabei besonders gut macht, ist die Mischung aus Vorbereitung und Risiko. Bevor man sich in die Tiefen wagt, muss man seine Basis gut ausstatten, genügend Ressourcen sammeln und die richtige Ausrüstung craften. Und auch wenn die Kämpfe fordernd sind, bleibt das Spiel stets zugänglich, da man immer neue Wege findet, sich zu verbessern und Herausforderungen zu meistern.
Magie und Minions: Die neuen Spielstile bringen frischen Wind
Mit der Version 1.0.0 hat Core Keeper zwei neue Spielstile eingeführt, die für ordentlich Abwechslung sorgen: den Magier und den Hexenmeister. Diese beiden Klassen verleihen dem Gameplay eine völlig neue Dimension, da sie magische Fähigkeiten nutzen und Minions beschwören können, um an ihrer Seite zu kämpfen. Der Magier setzt auf mächtige Zauberstäbe, die verheerende Angriffe entfesseln, während der Hexenmeister uralte Bücher verwendet, um Diener wie Skelette oder Fledermäuse herbeizurufen. Diese neuen Spielstile erweitern das Repertoire der Kämpfe erheblich und bieten Spielern, die eher auf Magie statt auf klassische Nahkampfwaffen setzen möchten, neue Möglichkeiten, ihre Abenteuer zu bestreiten.
Besonders spannend ist, wie diese neuen Fähigkeiten in das bestehende Crafting-System integriert wurden. Man muss Mana-Reserven verwalten, neue Ausrüstung craften und seine Magieausrüstung immer wieder verbessern, um mächtigere Zauber wirken zu können. Das verleiht dem Spiel eine zusätzliche strategische Tiefe, da man genau abwägen muss, wann und wie man seine magischen Fähigkeiten einsetzt. Zudem ist es besonders befriedigend, seine Minions in die Schlacht zu schicken und zu sehen, wie sie die Feinde in Schach halten, während man selbst Zauber wirkt.
Die Schönheit des Fortschritts: Crafting und Basisbau in Perfektion
Was Core Keeper wirklich auszeichnet, ist die Art und Weise, wie das Crafting und der Basisbau im Spiel gestaltet sind. Anders als in vielen anderen Spielen dieser Art fühlt es sich hier niemals wie lästige Arbeit an, sondern vielmehr wie ein natürlicher Teil des Abenteuers. Das Sammeln von Ressourcen wie Holz, Stein und seltenen Metallen geht fließend in den Bau von Strukturen und der Herstellung von Ausrüstung über. Jede Entdeckung im Spiel, sei es ein neues Material oder ein seltenes Artefakt, fühlt sich bedeutsam an und treibt einen weiter voran.
Besonders gut gefällt mir, dass der Bau der Basis nicht nur dekorativen Zwecken dient, sondern direkt mit dem Fortschritt des Spiels verbunden ist. Du baust nicht nur, um schönere Räume zu haben, sondern um dich auf bevorstehende Herausforderungen vorzubereiten. Crafting-Stationen, die du freischaltest, ermöglichen es dir, immer bessere Werkzeuge, Waffen und Rüstungen herzustellen. Und wenn man dann schließlich in der Lage ist, komplexere Systeme wie Strom und automatische Abbaumaschinen zu bauen, erweitert sich das Spielgefühl nochmals. Hier fühlt sich der Fortschritt richtig greifbar an: Von einfachen Strukturen bis hin zu Hightech-Lösungen für das Leben unter der Erde.
Kooperativer Spaß und PvP: Gemeinsam oder gegeneinander
Eine der größten Stärken von Core Keeper ist der Multiplayer-Modus, der es ermöglicht, das gesamte Abenteuer mit bis zu acht Spielern zu erleben. Das Spiel entfaltet hier seinen vollen Reiz, denn gemeinsam zu graben, zu bauen und Monster zu bekämpfen, macht nicht nur mehr Spaß, sondern bringt auch eine ganz neue Dynamik in die Spielwelt. Jeder Spieler kann sich auf unterschiedliche Aufgaben konzentrieren, sei es das Graben nach wertvollen Rohstoffen, das Bauen der Basis oder das Kämpfen gegen die Bosse. Die Zusammenarbeit fühlt sich organisch an, da das Spiel nie erzwungene Koordination verlangt, sondern den Spielern die Freiheit lässt, ihren eigenen Rhythmus zu finden.
Besonders interessant ist die neue PvP-Option, die mit Version 1.0 eingeführt wurde. Spieler können nun gegeneinander antreten, was für zusätzliche Spannung sorgt. Ob man sich in Teams zusammenschließt oder jeder für sich kämpft, der Wettstreit fügt dem Spiel eine weitere, spaßige Ebene hinzu. Es ist ein erfrischendes Feature für diejenigen, die nach einer weiteren Herausforderung suchen, und es bringt eine Menge Abwechslung ins Spiel. Besonders in intensiven Momenten, wenn Bomben fliegen und Gegner auf beiden Seiten lauern, hebt sich Core Keeper mit seinem chaotischen, aber zugleich gut durchdachten PvP-Modus von anderen Spielen ab.
Entdeckungen ohne Ende: Die Welt von Core Keeper
Eine der größten Stärken von Core Keeper ist zweifellos die prozedural generierte Welt, die es zu erkunden gilt. Diese Welt ist voller Überraschungen, von verborgenen Schätzen und seltenen Rohstoffen bis hin zu geheimen Gebieten und neuen Biomen, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Was das Spiel dabei so besonders macht, ist die ständige Neugier, die es weckt. Egal, ob man gerade in einer neuen Höhle gräbt oder einem mysteriösen Geräusch folgt, das Gefühl, dass hinter jeder Ecke etwas Neues und Aufregendes warten könnte, ist allgegenwärtig. Es gibt immer einen Grund, weiter in die Tiefe zu gehen, und das macht den Reiz des Spiels aus.
Mit der Einführung von The Passage, einem neuen Endgame-Biome, bringt Version 1.0 eine besonders schwierige Herausforderung für erfahrene Spieler. Dieses Gebiet ist nicht nur gefährlicher, sondern auch reicher an einzigartigen Ressourcen wie Pandorium, die für die weitere Progression unverzichtbar sind. Die neue Weltgeneration mit anpassbaren Seeds sorgt zudem dafür, dass kein Spiel jemals dem anderen gleicht. Du kannst Welten mit deinen Freunden teilen oder deine eigenen Bedingungen festlegen, was für zusätzlichen Wiederspielwert sorgt. Das Erkunden dieser riesigen unterirdischen Welt fühlt sich immer lohnend an, und es ist beeindruckend, wie viel Abwechslung das Spiel in seinen verschiedenen Biomen bietet.
Kritik und Fazit: Eine Reise, die nie endet
Wie bei jedem Spiel gibt es auch in Core Keeper Aspekte, die verbessert werden könnten. Die Musik beispielsweise ist solide, bleibt aber nicht wirklich im Gedächtnis. Sie erfüllt ihren Zweck und untermalt das Spiel atmosphärisch, doch sie fehlt an Charakter, den man in anderen Spielen dieses Genres, wie etwa in Stardew Valley oder Minecraft, findet. Auch gibt es immer wieder Momente, in denen man sich mehr Vielfalt bei den Aktivitäten wünscht, gerade wenn man viele Stunden ins Spiel investiert hat. Es gibt zwar viele Biome und zahlreiche Feinde, aber die Grundmechaniken bleiben konstant und könnten nach einer Weile mehr Überraschungen bieten.
Trotz dieser kleineren Kritikpunkte ist Core Keeper ein Spiel, das seinen Platz im überfüllten Survival- und Sandbox-Genre gefunden hat. Es bietet eine entspannte, aber dennoch herausfordernde Erfahrung, die Spieler immer wieder anzieht. Mit seinen vielfältigen Mechaniken, den ständigen Entdeckungen und der Möglichkeit, mit Freunden oder im PvP zu spielen, bietet es unzählige Stunden Spielspaß. Die Einführung von Magie, neuen Biomen und Bossen in Version 1.0 zeigt, dass Pugstorm die richtige Richtung eingeschlagen hat und das Potenzial des Spiels noch lange nicht ausgeschöpft ist. Es ist eines dieser Spiele, die man immer wieder starten möchte, sei es für ein paar ruhige Abende oder epische Multiplayer-Abenteuer.