Flintlock: The Siege of Dawn ist das neueste Werk von A44, einem Entwickler, der bereits mit „Ashen“ seine Fähigkeit bewiesen hat, fesselnde Welten zu erschaffen. Veröffentlicht von Kepler Interactive, schlug dieses Spiel am 18. Juli 2024 in die Gaming-Community ein wie eine Bombe und ist auf Plattformen wie PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One und Xbox Series X verfügbar. Für unsere umfassende Beurteilung haben wir die PC-Version unter die Lupe genommen. Nachdem wir bereits die Demo in einer früheren Preview getestet hatten, waren die Erwartungen hoch, und viele Fragen blieben offen: Würde Flintlock die hohen Erwartungen erfüllen?
Freundlicherweise wurde uns für diese Review ein Muster zur Verfügung gestellt, was aber keinen Einfluss auf unsere ehrliche Meinung hat.
Inhaltsverzeichnis
ToggleAtemberaubende Kulissen und eine Welt am Rande des Abgrunds
Die Spielwelt von Flintlock ist eine faszinierende Mischung aus kolonialzeitlicher Ästhetik und fantastischen Elementen, durchsetzt mit einer düsteren, apokalyptischen Atmosphäre. Die Landschaften sind weitläufig und oft beeindruckend, wenn auch manchmal die grafische Umsetzung zu wünschen übrig lässt. Besonders die Gestaltung der Umgebungen nutzt die Vertikalität des Terrains, wodurch das Erkunden spannender und dynamischer wird. Die Welt von Kian, geplagt von einer Überflutung mit Untoten und anderen Monstrositäten, bietet eine solide Grundlage für eine Geschichte, die sich um Rebellion und den Kampf gegen eine übermächtige Bedrohung dreht. Doch trotz der beeindruckenden visuellen Ansätze fehlt es der Spielwelt manchmal an Detailreichtum und Lebendigkeit, die man von einem Top-Titel des Jahres 2024 erwarten würde.
Der Tanz der Klingen und Kugeln: Kampfsystem
Das Kampfsystem von Flintlock ist eine seiner größten Stärken und zugleich eine Quelle leichter Frustration. Auf der einen Seite bietet die Kombination aus Nahkampf mit Äxten und Fernkampf mit Pistolen und Gewehren eine erfrischende Abwechslung. Nor, die Protagonistin, bewegt sich flink und ihre Angriffe haben ein gutes Gewicht, was jede Auseinandersetzung befriedigend macht. Doch das wahre Highlight ist Enki, der fuchsähnliche Gott, der Nor begleitet. Seine magischen Fähigkeiten, die von einfachen Betäubungen bis hin zu mächtigen Flächenangriffen reichen, bringen eine willkommene taktische Tiefe ins Spiel. Leider wird das Kampferlebnis durch eine inkonsistente Pariermechanik und gelegentlich unzuverlässige Hit-Detection getrübt, was in hitzigen Gefechten zu unnötigen Frustrationen führen kann.
Eine Geschichte von Göttern und Menschen
Die narrative Struktur von Flintlock verspricht viel, liefert aber eine eher durchwachsene Erfahrung. Die Hauptgeschichte um Nor, die sich aufmacht, die Götter zu stürzen, die ihre Welt ins Chaos gestürzt haben, ist packend und wird durch einige starke Momente vorangetrieben. Doch abseits der Hauptmissionen fehlt es an Substanz. Viele der Nebencharaktere und Antagonisten sind kaum mehr als Staffage ohne tiefere Motivation oder Entwicklung. Dies wird besonders deutlich in den Dialogen und Zwischensequenzen, die oft durch schlechte Audioabmischung weiter beeinträchtigt werden, wodurch wichtige gesprochene Passagen schwer zu verstehen sind.
Nebenmissionen: Versteckte Juwelen der Erzählung
Während die Hauptgeschichte von Flintlock: The Siege of Dawn in mancher Hinsicht zu wünschen übrig lässt, sind es die Nebenmissionen, die oft unerwartete Tiefe und emotionale Momente bieten. Diese Quests führen uns durch das verwüstete Land von Kian, wo jeder Winkel seine eigenen kleinen Geschichten und Tragödien birgt. Ein besonders denkwürdiger Auftrag führte mich zu einem alten Mann, der hoffte, seine Geliebte wiederzusehen, nur um herauszufinden, dass sie von Untoten ermordet wurde. Solche Momente sind es, die Flintlock ein menschliches Gesicht geben und zeigen, was möglich gewesen wäre, wenn die Haupterzählung ähnlich sorgfältig behandelt worden wäre.
Technische Tücken und audiovisuelle Missklänge
Ein nicht zu übersehendes Problem in Flintlock: The Siege of Dawn ist die technische Umsetzung, speziell die Qualität des Sounds und der Audioabmischung. Es ist frustrierend, wenn wichtige Dialoge durch eine überwältigende oder schlecht abgemischte Hintergrundmusik erstickt werden. Diese technischen Schwächen ziehen sich durch das gesamte Spiel und beeinträchtigen die Immersion erheblich. Es ist bedauerlich, dass ein Spiel, das in vielen anderen Bereichen beeindruckt, in einem so kritischen Bereich wie der Audioqualität stolpert.
Flintlock: The Siege of Dawn Fazit: Ein Spiel mit ungenutztem Potential
Flintlock: The Siege of Dawn ist ein Spiel, das vieles richtig macht, aber ebenso vieles ungenutzt lässt. Die einzigartige Welt, das innovative Kampfsystem mit Enki und die tiefgehenden Nebenmissionen sind Highlights, die von Spielern, die ein weniger anspruchsvolles Soulslike-Erlebnis suchen, sicher geschätzt werden. Doch die technischen Mängel, insbesondere bei der Soundqualität, und eine Hauptgeschichte, die nicht immer fesselt, halten „Flintlock“ davon ab, sein volles Potential zu entfalten. Trotz dieser Mängel bietet es genug Qualität und Spieltiefe, dass es für Fans des Genres einen Blick wert ist, vor allem für diejenigen, die eine etwas zugänglichere Herangehensweise an das sonst oft fordernde Soulslike-Format bevorzugen.
Unser „Flintlock: The Siege of Dawn“ Testsystem:
Komponenten | Beschreibung |
---|---|
Gehäuse & Netzteil | Corsair 4000D RGB Airflow Black & 1200W – Super Flower Leadex SE |
CPU & Mainboard | AMD Ryzen 7 – 7800X3D & Gigabyte B650 Gaming X AX |
CPU Kühler | Corsair iCUE H100i ELITE LCD XT Black |
Grafikkarte | Gainward Phantom GS NVIDIA GeForce RTX 4090 |
Arbeitsspeicher | 32GB (2x 16GB Kit) DDR5-6000 CL36, Corsair Vengeance RGB |
Datenträger | 2TB WD_Black SN850X + 1TB WD_Black SN770 |
Monitor | Philips Evnia 49M2C8900 32:9 OLED Gaming Monitor |